Rhöner Lebensart

Rhön/Berlin, März 2016

Einladende Städte mit viel Atmosphäre, traditionsreiches Kunsthandwerk, hochwertiges Essen oder kulturelle Highlights – genießen kann man in der Rhön auf viele Arten. Jede ist eine Tür zum Glück.

Marktplatz BischofsheimDamit sie sich öffnet, muss man einen Gang herunterschalten. Das fällt im Land der offenen Fernen jedoch nicht schwer.

Die „langsame“ Stadt

Bischofsheim an der Rhön zum Beispiel ist eine „cittaslow“: Sie hat sich der internationalen Vereinigung der „lebenswerten Städte“ angeschlossen. Ziel dieser in Italien gegründeten Vereinigung ist es, die Lebensqualität zu verbessern und die Individualität der Städte zu bewahren. Bischofsheim ist die erste „cittaslow“ im UNESCO Biosphärenreservat Rhön. Mitglied können nur Kommunen sein, die Wert auf nachhaltige Umweltpolitik, eine charakteristische Stadtstruktur, eine typische Kulturlandschaft, Kultur und Tradition, Gastfreundschaft, regionaltypische Produkte, regionale Märkte und regionale Identität legen. Mehr erfährt man auf www.bischofsheim.deexterner Link.

Wo sich Zaren erholten und das Theater erfunden wurde

Obwohl die Rhön traditionell Bauernland ist, waren und sind ihre Städte kulturelle Zentren. Ihr Tempo ist gemächlich, und jede hat ihren eigenen Charme.

Fuldas Barockviertel lässt die prachtvolle Vergangenheit der alten Bischofsstadt erahnen. Im imposanten Dom und der mittelalterlichen Michaeliskirche spürt man den Hauch der Geschichte.

Lebensfroh ist das Flair in den Rhöner Kurorten. Immerhin kurten hier nicht nur Bayerns Könige, sondern Europas Hochadel von der Prinzessin bis zum Zaren. Kurgärten und Prachtalleen laden zum Flanieren ein, Thermal- und Freizeitbäder zum Entspannen.

 

Mit Schlössern und klassizistischen Baudenkmälern lockt die Theaterstadt Meiningen. Die Stadt gilt als Wiege des modernen Regietheaters – warum, das zeigen das Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ oder die Theater- und Kleinkunstfestivals in den Sommermonaten.

Romantik auf Schlössern und Burgen

Als uraltes Grenzland war die Rhön Land vieler Herren. Von ihren Fehden aber auch ihrem Prunk zeugen nach wie vor beeindruckende Schlösser und Burgen, die in andere Zeiten entführen.

Wer vor der Kirchenburg in Ostheim steht, der spürt, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Die altehrwürdige Fluchtburg ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Die größte und am besten erhaltene Kirchenburg Deutschlands ist wehrhafter als viele Höhenburgen. Sie bot den Einwohnern seit dem 15. Jahrhundert Schutz.

 

Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda versprüht einen ganz anderen Charme. Hessens schönstes Barockschloss war die Sommerresidenz der Fuldaer Fürstbischöfe. Die barocke Pracht des Schlosses wird auf zahlreichen Veranstaltungen wieder lebendig: So findet jährlich eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert statt, an der über 400 Laiendarsteller beteiligt sind. Und beim jährlichen fürstlichen Gartenfest erlebt man vor historischer Kulisse moderne Gartenkunst.

Von Holzschnitzern und Orgelbauern

Kunsthandwerk spielt in der Rhön eine große Rolle. Das Land war immer karg, sodass die Bauern auf Nebenerwerb angewiesen waren. Dieser Nebenerwerb stammte zum Beispiel aus der Holzschnitzerei. Ein Zentrum der Holzschnitzkunst liegt rund um Empfertshausen, wo das Holzschnitzmuseum einen Eindruck verschafft.

Ein anderes Kunsthandwerk kann man in den zahlreichen Kirchen in der Region bewundern: Wahre Kleinode sind die oft jahrhundertealten Orgeln in vielen Gotteshäusern. Ein Klanggenuss sind sie immer noch.

Wer Hochkultur bevorzugt, den zieht es ins Künstlerdorf Kleinsassen am Fuß des Bergs Milseburg oder in eines der zahlreichen Museen in Fulda oder Meiningen. Mehr hierzu unter „Museen und Galerien“externer Link.

Bodenständigkeit trifft Raffinesse

In Rhöner Kochtöpfen mischen sich die Küchen aus Bayern, Hessen und Thüringen mit Impulsen aus aller Welt. Qualität zeichnet die Rhöner Küche aus. Dafür sorgen die Gastgeber selbst. In Initiativen, wie „Rhöner Charme“, „Dachmarke Rhön“ oder „Aus der Rhön für die Rhön“, verpflichten sie sich zu Standards, wie beispielsweise regionalem Einkauf. Das schmeckt nicht nur gut, sondern entlastet außerdem die Umwelt.

Auch die Getränke stehen dem nicht nach. Mineralwasser sprudelt aus Rhöner Quellen. Streuobstwiesen, historisch als Gürtel um die Rhöndörfer angelegt, liefern leckeres Obst für frische Säfte. Hochprozentiges entsteht daraus in den Brennereien. Außerdem gibt es zahlreiche Brauereien. Kreuzbergbier, die Biere des Hochstift Fulda oder Rother Bräu sind in ganz Deutschland beliebt. In der Rhön liegt Frankens älteste Weinregion. In Hammelburg bewirtschafteten Mönche bereits im 8. Jahrhundert die ersten Weinberge.

In vielen Betrieben zeigen Winzer, Brauer und Brenner ihr traditionsreiches Handwerk und verkosten ihre edlen Tropfen. Direktvermarkter bieten ihre Produkte in der gesamten Region an: In Hof- und Spezialitätenläden kauft man Wurst und Käse, Honig, Marmeladen und hochwertige Getränke. Auf Märkten, wie dem Ostheimer Wurstmarkt, kann man die Waren direkt am Stand probieren.

 

 

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