Erntedank in der Rhön
Storchshof Poppenhausen
Picknick in der Rhön

Rhön, September 2014

"Macht die Blätter bunter, wirft die Äpfel runter", heißt es in dem bekannten Herbstlied. In der Rhön wird der Herbst seinem Ruf gerecht: Nicht nur die offenen Fernen bezaubern mit bunter Herbststimmung. Auch Bauernläden, Feste und Märkte laden zu herbstlichen Genüssen im Goldenen Oktober.

Das Erntedankfest ist eines der ältesten Feste in Deutschland - kein Wunder, lebten doch Jahrhunderte lang über 80 Prozent der Bevölkerung von Landwirtschaft. Feiern zur Erntezeit kennt man aber nicht nur im Christentum, sondern unter anderem auch im Judentum und im römischen Brauchtum. Die Römer waren es vermutlich auch, die diesen Brauch im 3. Jahrhundert in das Gebiet des heutigen Deutschlands brachten.

Rhöner Erntedank

Zu den ältesten Erntedank-Bräuchen gehört das Legen eines Früchteteppichs. Diesen beeindruckenden Brauch kann man im Land der offenen Fernen in der alten Kirche in Sargenzell bei Hünfeld erleben. Zwischen dem 13. September und dem 2. November präsentiert sie täglich von 9 bis 18 Uhr ein Meisterwerk aus kleinsten Samenkörnern und gemahlenen Früchten, Blumen und Blütenblättern. Der 4,50 x 6 Meter große Teppich zeigt dieses Jahr das Meisterwerk "Die Versöhnung von Esau und Jakob" von Peter Paul Rubens. Die Künstlerin Ria Noll mit ihrem Team und weitere ehrenamtliche Helfer legen jedes Jahr ab Juli bis Mitte September ein farbenprächtiges Kunstwerk.

Rund um den Apfel

An apple a day keeps the doctor away! Dass Äpfel gesund sind, wusste man in der Rhön schon in der Geschichte. Und so entstanden rund um die Rhöndörfer Gürtel aus Streuobstwiesen. Die Äpfel, Birnen und Pflaumen waren allerdings nicht nur zum Essen gedacht. Sie waren und sind auch die Grundlage für Liköre und Obstler. Das Obst auch ohne Promille schmeckt, davon kann man sich auf dem Premiumwanderweg DER HOCHRHÖNER® bei Oberkatz und Wiesenthal überzeugen. Bei den Streuobstwiesen am Weg laden Schilder zum Probieren ein. Wer mehr über Streuobstwiesen erfahren möchte, der ist auf den Lehrpfaden in Hausen und an der Probstei Zella richtig. Sie informieren nicht nur über die Geschichte dieser Anbauform in der Rhön, sondern auch über den Lebensraum Streuobstwiese für viele Pflanzen und Tiere. Zu einer Apfelwanderung rund um Hofbieberexterner Link kann man am 26. Oktober 2014 um 14 Uhr aufbrechen. Unterwegs geht es um Bestand und Erhalt von Streuobstwiesen in der Rhön. Die Wanderung führt zum Naturlehrgarten an der Fohlenweide. Dort findet ein Rhöner Apfel-Picknick statt. Auskunft erteilt Astrid Schäfer unter 06657 9142834. An Verkaufsständen mit Obst- und Naturprodukten kann man auf dem Apfelmarkt in Hausen am 19. Oktober 2014 von 11 bis 17 Uhr in Genüssen schwelgen. Es gibt auch Informationen und Beratung zum eigenen Obstanbau. Und wenn man doch noch etwas Hochprozentiges möchte, kann man in der Schaubrennerei Dickasexterner Link in Bischofsheim zwischen edlen Tropfen aus Rhöner Produkten wählen. Basis für die Schnäpse sind neben Obst auch Brennesseln oder Wildkräuter.

Rhöner Spezialitäten genießen

Bei Direktvermarkten in kleinen Bauernläden und auf rustikalen Märkten kann man die Vielfalt der Rhöner Produkte entdecken. Brotaufstriche, Holzofenbrot, Honig sowie Käse von Schaf und Ziege und vieles mehr bekommt man unter anderem im Bauernladen auf der Wasserkuppe oder im Rhön-Dorf-Erlebniskaufhaus in Tann-Wendershausen (Hauptstraße 6). In Rhönschafladen in Ginolfs gibt es neben Fleisch und Wurst auch Felle, Wollartikel und Souvenirs (Friedhofsweg 4, Oberelsbach-Ginolfs). Auch auf dem Gersfelder Bauernmarkt am 19. Oktober in der Rhönmarkthalle gibt es Rhöner Spezialitäten aus eigener Herstellung. Wer selbst aktiv werden möchte, der kann das auf dem Biohof Genslerexterner Link in Poppenhausen. Hier können Erwachsene beim Back-Seminar am 18. Oktober und in den hessischen Herbstferien mit den Kindern am 25. Oktober beim Erlebnisbacken nicht nur kleine Brötchen backen.

Herbstzeit ist Schlachtzeit

Schon vor dem Winter sorgten die Bauern in früheren Zeiten dafür, dass die Voratskammern gefüllt waren. In den Dörfern der Rhön schlachteten die Bauern deshalb, um Wurst und Fleisch für den langen Winter zu haben. Das Fränkische Freilandmuseumexterner Link in Fladungen zeigt am 25. Oktober 2014, wie ein solcher Schlachttag verlief. Hausmetzger Edgar Landgraf präsentiert Rhöner Fleisch- und Wurstspezialiäten. Er steht den Besuchern gerne Rede und Antwort zum Konservieren, Würzenn oder Braten. Höhepunkt ist das urige Kesselfleischessen. Ab 11.30 Uhr verkauft das Team des Rhöner Bauernladens das frische Kesselfleisch mit Kraut und knusprigen Bauernbrot in der Schafscheune gegenüber der Hofstelle. Selbstverständlich gibt es neben Museumsbier und -schnaps auch alkoholfreie Getränke oder heißen Kaffee dazu. Auch auf dem Rhöner Wurstmarktexterner Link in Ostheim am 11. und 12. Oktober kann man handwerkliche Wurst- und Schinkenspezialitäten kennenlernen. 50 Aussteller präsentieren ihre Spezialitäten. Stadtführungen, verkaufsoffener Sonntag, Kinderprogramm und Livemusik bilden ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Zeit zum Feiern

Nicht zuletzt leitete das Erntedankfest in der Rhön die Zeit des Feierns für die hart arbeitende Landbevölkerung ein. Auf dem kleinen Herbstfest des Fränkischen Freilandmuseum in Fladungen am 18. Oktober 2014 kann man es sich mit Rhöner Spezialiäten, Musik und Aktionsprogramm auch heute so richtig gut gehen lassen. Das Fest ist, gemäß dem Jahresmotto des Museums, der Büttnerei gewidmet. So können Besucher altes Handwerk rund um das Fass und Holz sehen. Ein Fassmacher zeigt wie, Schritt für Schritt, ein Fass entsteht. 

 

 

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