Rhön, Juli 2016

Wasserkuppe, Kreuzberg, Hohe Geba – die Gipfel der Rhön sind nicht nur geografische Höhepunkte. Weitere Highlights, quasi am Wegesrand, erleben Wanderer auf den Premiumwanderwegen im Land der offenen Fernen.

Extratouren heißen diese optimal ausgestatteten, zwischen zehn und 22 Kilometer langen Wege, die man gut an einem halben oder ganzen Tag bewältigen kann.

Wo die Menschheit fliegen lernte

Von Höhepunkt zu Höhepunkt führt die Extratour Guckaisee. Die Wasserkuppe mit ihren 950 Metern Höhe ist nicht nur der höchste Berg der Rhön. Sie ist auch der Berg der Flieger. Die Geschichte des Segelflugs nahm hier vor mehr als 100 Jahren ihren Anfang. Das Fliegerdenkmal erinnert daran. Vorbei geht’s dann am Pferdskopf, dem kleinen Bruder der Wasserkuppe und ihr südwestlicher Ausläufer. Von seinem kahlen Gipfel genießt man einen wunderbaren Rundumblick. Der Guckaisee, der sich in die Talsohle schmiegt, lädt zum Baden und Bootfahren ein. Weitere Höhepunkte der Tour sind die Fuldaquelle und der Schafstein, der mit seinen Blockschutthalden als Naturschutzgebiet und Nationales Geotop ausgewiesen ist.

Unterwegs auf Schäferpfaden

Die Extratour Gebaweg um die Hohe Geba steht dem in nichts nach. Schon das Gipfelplateau der Hohen Geba ist ein Highlight. Hier war von 1961 bis 1991 die Sowjetarmee stationiert. Das Plateau war deshalb Sperrgebiet. Einzelne Baracken und das Museum Druzhba im ehemaligen Haus 1 erinnern daran. Zurzeit entsteht auf dem Plateau der Rhönkulturgarten. Auf einer Fläche von 3,5 Hektar zeigt er die Pflanzenwelt der Rhön. Von der Hohen Geba verläuft der Weg durch das „Dorf der Brunnen“,  Stepfershausen, über Wiesenwege und schließlich durch alte Kulturlandschaft. Zusammen mit dem Schäferweg, einem mit zahlreichen Stationen ausgestatteten Themenweg rund um Schafhaltung und Beweidung, geht es hinauf zur hohen Löhr. Vom Aussichtspunkt Rhönfrieden reicht der Blick über die Lange Rhön bis zum Kreuzberg.

Vom heiligen Berg zum Irenkreuz

Und auch der Kreuzberg, der Heilige Berg der Franken, kann mit einer Extratour aufwarten. Von seiner beeindruckenden Klosteranlage führt eine Treppe zu der bekannten Kreuzigungsgruppe am Gipfel. Über Wiesen und bald durch große Laubwälder geht es weiter, vorbei an kleinen Walddörfern. Unterwegs liegen gemütliche Einkehrmöglichkeiten, wie die Gemündener Hütte und das Neustädter Haus. Außerdem führt der Weg zum Irenkreuz, einem steinernen Zeugnis, das an die Christianisierung durch die iro-schottischen Mönche erinnert.

Damit hat die Rhön ihre Trümpfe jedoch noch lange nicht ausgereizt. Mehr Rhöner Höhepunkte erlebt man auf weiteren Extratouren.

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