Mehr als offene Fernen

Rhön/Berlin, März 2016

Jede Landschaft hat ihre eigene Seele – das fand schon der Dichter Christian Morgenstern. Die der Rhön offenbart sich in beeindruckenden Naturerlebnissen und traditionsreicher Kulturlandschaft.

Milseburg (61)Wer in der Rhön unterwegs ist, der schätzt vor allem eins: ihre offenen Fernen. Denn die ehemaligen Vulkankegel, die das Mittelgebirge prägen, sind im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen wenig bewaldet. Frei schweift der Blick deshalb über die in Jahrhunderten gewachsene Landschaft.

Jedoch hat das Land der offenen Fernen weit mehr zu bieten. Kaum ein deutsches Mittelgebirge ist so vielseitig: Gespenstische Hochmoore wechseln sich ab mit bunten Bergwiesen, über die Schmetterlinge tanzen. Aufmerksame Naturfreunde finden hier noch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die anderswo vom Aussterben bedroht sind. Genauso gibt es liebliche Streuobstlandschaften und malerische Weidegebiete, über die Herden von Rhönschafen ziehen.  

Traditionsreiche Kulturlandschaft entdecken

Dem UNESCO Biosphärenreservat Rhön gelingt der Spagat zwischen Natur und Kultur. Denn Ziel des Reservats ist es, beides zu vereinen. Anders als in einem Naturschutzgebiet geht es deshalb nicht nur um Naturschutz, sondern darum, das Wirtschaften des Menschen mit der Natur zu vereinbaren.

Lebendiges Beispiel dafür ist das Rhönschaf. Denn die Rhönschafe waren es, die dem Land der offenen Fernen sein typisches Gesicht gaben. „Buchonia“ hieß die Rhön einst, weil sie hügelig war und dort viele Buchen wuchsen. Doch bereits im Mittelalter rodeten die Menschen die Wälder, um ihre Schafherden weiden zu lassen. Die Tiere hielten durch ihr Weiden die Landschaft frei von Verbuschung. Noch heute sieht man die Rhönschafherden, wenn man in der Rhön unterwegs ist.

Naturerlebnis ganz unkompliziert

Dabei erschließt sich die Rhöner Natur recht leicht. Zahlreiche gut ausgebaute Wanderwege durchziehen das Mittelgebirge. Sitzgelegenheiten, Picknickplätze und Schutzhütten stehen Wanderern zur Verfügung. Die Tourist-Informationen und Infozentren der Region halten Info- und Kartenmaterial bereit, sodass jeder die passende Tour findet. Informationen bekommt man auch auf dieser Homepage unter den Stichworten „Wandern und Natur“externer Link.

Teil des UNESCO-Biosphärenreservats sind auch Infozentren, deren Aufgabe unter anderem die Umweltbildung ist. Die Infozentren informieren über das Konzept im Biosphärenreservat, Natur- und Kulturlandschaften der Region sowie die Rhöner Lebensweise. Im Haus der Langen Rhön in Oberelsbach erläutert zum Beispiel eine interaktive Ausstellung mit zahlreichen Mitmach-Stationen die Entwicklung der Landschaft. Das Infozentrum Probstei Zella in einem wunderschönen, barocken Gebäude zeigt in seiner Ausstellung Flora und Fauna der Rhöner Kulturlandschaft.

Das Biosphärenreservat bietet ferner Vorträge oder geführte Wanderungen mit den Führern und Rangern des Reservats. Mehr dazu erfährt man auf www.biosphaerenreservat-rhoen.deexterner Link. Ob Kräuterwanderung, Wanderungen durch die Hochmoore oder Vorträge zu Fledermäusen – hier wird man zum Experten für die Rhöner Seele.

 

 

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