Wo Natur und Kultur Hand in Hand gehen
Schwarzes Moor
Schwarzes Moor

Rhön/Berlin, März 2015

Entlang alter Schafstriften durch die urwüchsige Landschaft wandern oder auf Graspfaden den Blick weit über die offenen Fernen schweifen lassen. Das geht hier genauso, wie altes Handwerk kennenlernen. Denn Natur und Kultur gehen im UNESCO Biosphärenreservat Hand in Hand. 

Die jahrzehntelange Abgeschiedenheit der Rhön an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist heute ihr größter Schatz. Denn so konnte sich das vulkanische Mittelgebirge mit den weiten Hochebenen, blütenreichen Bergwiesen und stillen Tälern seine Ursprünglichkeit bewahren. Das UNESCO Biosphärenreservatexterner Link schützt sie weiterhin mit verschiedenen Projekten. Anders als in einem Naturschutzgebiet ist gleichzeitig eine sanfte Nutzung durch den Menschen möglich.  

Wer hat die schönsten Schäfchen?

Die Rhön! Schwarzer Kopf, weiße Füße – so sieht das Rhönschaf aus. Jahrhundertelang weidete es auf den Rhöner Hutungen und schuf so die charakteristische, offene Landschaft der Rhön. Ausgedehnte Kalkmagerrasen und

Wacholderheiden wechseln sich ab mit naturnahen Wäldern und Hangquellmooren. Durch die Thüringer Rhönhutungen führt beispielsweise der Schäferwegexterner Link. Von Oberkatz aus wandert man etwa fünf Kilometer über Pfade und Schafstriften durch das Projektgebiet. An sieben Stationen kann man an Informationstafeln viel über die Rhöner Kulturlandschaft und das Rhönschaf erfahren. Produkte vom Schaf erhält man übrigens im Schäferladen auf der Schäferei Weckbach (Ehrenberg-Wüstensachsen, Schloßstr. 1) und im Erlebniskaufhaus Rhön-Dorf in Tann-Wendershausen. Weitere Lehrpfadeexterner Link führen durch besondere Landstriche in der Rhön. So kann man mehr über Streuobstwiesen, die Natur im Schwarzen Moor oder die Basaltblockfelder am Gangolfsberg erfahren.

Altes Handwerk kennenlernen

Das möglichst harmonische Zusammenspiel von Mensch und Natur ist ein Ziel des UNESCO Biosphärenreservats. Deshalb ist es wichtig, so zu wirtschaften, dass die Natur kaum beeinträchtigt wird. Das Interesse an alten Handwerkstechniken ist deshalb groß. Und so kann man beinahe in Vergessenheit geratene handwerkliche Berufe in der Rhön noch finden. Im Fränkischen Freilandmuseumexterner Link gibt es unter anderem eine Büttnerei. Dort finden ab diesem Jahr Handwerksvorführungen statt. Auch die Ölschlagmühle des Museums, in der früher Speiseöle aus Raps oder Bucheckern hergestellt wurden, ist an Aktionstagen in Betrieb.

Das Keltendorf in Sünnaexterner Link führt Besucher noch weiter zurück in die Vergangenheit. Hier kann man eintauchen in die Welt der Kelten. An Aktionstagen lernt man die Handwerkskünste unserer Vorfahren kennen: Schmiede-, Schnitz-, Seiler- und Spinnvorführungen machen altes Handwerk begreifbar.

Schlemmermäulchen kommen im mittelalterlichen Café Fabula am Museumsdorf in Tann auf ihre Kosten. Beim Backhausfest vom 15. bis 17. Mai 2015 gibt’s frisches Brot und Zwiebelploatz aus dem Backhaus.

Dass man das Zusammenspiel von Natur und Kultur schmecken kann, merkt man in den zahlreichen Gastronomie-Betrieben in der Rhön, die sich Qualitätsstandards verpflichten. Die Betriebe der Initiative Rhöner Charmeexterner Link verarbeiten zum Beispiel weitestgehend regionale Produkte. Mal entstehen daraus bodenständige, traditionelle Gerichte, mal kreative Kombinationen mit Rezeptideen aus aller Welt. So kann man es sich nach einem Tag in der ursprünglichen Rhön schmecken lassen!

 

 

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