Grenzenlos Rhön!
Grenzturm
Grenzanlage bei Frankenheim

Rhön/Berlin, März 2015

25 Jahre jährt sich die deutsche Wiedervereinigung in diesem Herbst. Auf einer Spurensuche in der Rhön erlebt man deutsche Geschichte hautnah. Denn zahlreiche Erinnerungsstätten erzählen hier von Teilung und Wiedervereinigung. 

Etwa 250 Kilometer verlief die deutsch-deutsche Grenze durch die Rhön. Sie trennte Dörfer, Freunde und Familien. Heute ist aus dem einstigen Todesstreifen längst ein Symbol der Einheit geworden. Die Rhöner haben die Teilung hinter sich gelassen und nachbarschaftliche, freundschaftliche und familiäre Beziehungen neu belebt. Auch das UNESCO Biosphärenreservat sowie zahlreiche Wander- und Radwege verbinden die Menschen.

In der Rhön lag jedoch der „heißeste Punkt im Kalten Krieg“. Militärexperten gingen davon aus, dass es bei einem 3. Weltkrieg am „Fulda-Gap“ zum Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen käme. Entsprechend gesichert war die Grenze. Reste von Grenzanlagen zeugen heute noch davon. Grenzlandmuseen und Gedenkstätten informieren über das Leben an der Grenze im Kalten Krieg.

Auf Spurensuche

So erinnert die Point Alpha Gedenkstätteexterner Link ganzjährig mit Veranstaltungen an das Leben in der ehemaligen DDR. Das Museum für Grenzgängerexterner Link, Bad Königshofen, bietet Führungen zu den Grenzanlagen in der ehemals geteilten Region Grabfeld an. Mit dem Deutsch-deutschen Freilandmuseumexterner Link in Behrungen geht es unter anderem zum Grenzturmdenkmal bei Gompertshausen. Auch in den Rhönstädtchen Vacha und Tann begegnet man dem ehemaligen Eisernen Vorhang. Das Heimatmuseum auf Burg Wendelstein in Vacha vermittelt ein lebendiges Bild, genauso wie das Grenzmuseumexterner Link in Tann. In Vacha erinnert außerdem die aus dem Mittelalter stammende „Brücke der Einheit“ daran, dass hier einst die Grenze zum Nachbarort Philippsthal entlang der Werra verlief. Am 9. November 2015 findet anlässlich der Grenzöffnung vor 26 Jahren eine Gedenkfeier an der Brücke statt.

Ferner führen Themenwege, wie beispielsweise die Erlebnisstraße der Deutschen Einheit entlang der ehemaligen Grenze oder der Weg der Hoffnung am Todesstreifen bei Point Alpha, in die Geschichte. Sie erinnern nicht nur an Willkür und Unterdrückung, sondern auch an den Mut zur Veränderung.

Naturparadies Grünes Band

Am Grünen Band entlang des ehemaligen Todesstreifens durch die Rhön erlebt man die Kehrseite der ehemaligen Grenze. Denn für die Natur bedeu-tete sie Ruhe und Abgeschiedenheit. Heute ist das Rhöner Grüne Band des-halb Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Es erfüllt eine wichtige Rolle für den Naturschutz im UNESCO Biosphärenreservat Rhön. Das Grüne Band erlebt man auf einer Halbtageswanderung auf dem Premiumweg Point Alpha. Auch der Rundweg Schwarzes Moor 2 führt auf drei Kilometern ans Grüne Band mit einem Grenzturm sowie Spuren weiterer Grenzanlagen.

Leichte Orientierung im Grenzland

Der Flyer „Die Rhön grenzenlos erleben“ der Rhön Tourismus und Service GmbH (RT&S) hilft bei Erkundungstouren entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Eine Karte zeigt, wo man beispielsweise die 20 Grenzwachtürme der Rhön sehen kann. Es gibt Informationen zu Grenzanlagen, Grenzlandmuseen und Gedenkstätten. Den Flyer erhält man kostenlos in den Touristinformationen, im Rhön Info-Zentrum auf der Wasserkuppe sowie hierexterner Link.

 

 

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