25 Jahre grenzenlos
Grenzturm
Grenzanlage bei Frankenheim
Grenzturm
Grenzanlage bei Frankenheim
Grenzturm bei Birx

Rhön, Oktober 2014

In der Rhön erlebt man vielerorts die jüngste deutsche Geschichte hautnah. Denn auf etwa 250 Kilometern verlief die deutsch-deutsche Grenze durch das Land der offenen Fernen und hat ihre Zeugen hinterlassen.

 

Pünktlich im Jubiläumsjahr erschien deshalb der Flyer "Die Rhön grenzenlos erleben". Er verzeichnet und erklärt die zahlreichen Erinnerungsstätten und Zeugen der deutschen Teilung. Neben 22 Grenzwachtürmen vermitteln unter anderem die Gedenkstätte am Point Alpha, das Grenzmuseum in Tann, das Museum für Grenzgänger in Bad Königshofen, das Deutsch-Deutsche Freilandmuseum in Behrungen sowie das Heimats- und Geschichtsmuseum in Vacha ein lebendiges Bild. Themenwege wie beispielsweise die Erlebnisstraße der deutschen Einheit entlang der ehemaligen Grenze oder der Weg der Hoffnung am Todesstreifen bei Point Alpha, erinnern an Willkür und Unterdrückung einerseits und den Mut zur Veränderung andererseits. Denn wo einst Grenzanlagen trennten, verbinden heute Rad- und Wanderwege, Naturschutzgebiete sowie zahlreiche Projekte die Menschen. Den Flyer bekommt man an den Rhön-Informationsstellen oder per Downloadexterner Link.

Grenzgeschichte(n) erleben

An dem 9. November 1989, als die DDR die Grenzen "sofort, unverzüglich" öffnete, erinnern zudem Vorträge und Feste in der Rhön. Immerhin befand sich in der Rhön bei Point Alpha der "heißeste Punkt im Kalten Krieg". Am sogenannten Fulda-Gap rechnete die NATO mit dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen. Entsprechend gesichert war die Grenze. Die Gedenkstätte Point Alphaexterner Link zeigt am 6. November um 18 Uhr im Haus auf der Grenze den Dokumentarfilm "Bis an die Grenze - Der private Blick auf die Mauer". Die beeindruckende Dokumentation enthält originale Filmzeugnisse. Die Autoren Gerald Grote und Claus Oppermann erklären, wie sie an das Material gekommen sind, welcher Schatz noch zu heben ist und warum ihnen das Thema besonders wichtig ist.

Am Jahrestag selbst, den 9. November, feiert die ehemalige Rhöner Grenzstadt Vacha die Grenzöffnung. Kaum ein Bauwerk ist so sehr Symbol der Deutschen Einheit und Teilung wie die Brücke der Einheit über die Werra in Vacha. Seit dem Mittelalter verbindet sie den thüringischen Ort mit dem hessischen Philippsthal. Zur Zeit der deutschen Teilung verlief jedoch die Grenze entlang der Werra. Lediglich Grenztruppen konnten in dieser Zeit die Brücke passieren. Als nach der Grenzöffnung die Bürgermeister der Gemeinden erstmals wieder die Brücke betraten, ernteten sie ungläubige Blicke der Anwohner. Dieses Jahr gibt es am 9. November eine Festveranstaltungexterner Link an der Brücke der Einheit. Außerdem findet ein ökomenischer Gottesdienst sowie eine geführte Wanderung entlang des Gedächtnispfades statt. 

Am Grünen Band entlang des ehemaligen Todesstreifens durch die Rhön erlebt man die Kehrseite der ehemaligen Grenze. Denn für die Natur bedeutete sie Ruhe und Abgeschiedenheit. Heute ist das Rhöner Grüne Band deshalb Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Es erfüllt eine wichtige Rolle für den Naturschutz im UNESCO Biosphärenreservat Rhön. Das Grüne Band erlebt man beispielsweise auf der Halbtagswanderung auf dem Premiumweg Point Alpha. Der Rundweg Schwarzes Moor 2 verläuft für drei Kilometer entlang des Grünen Bandes mit einem Grenzturm sowie weitern Spuren der ehemaligen Grenze.

 

 

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