Frankens Saalestück könnte zur Vorzeigedestination werden
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Sie alle sind für die weitere Entwicklung der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Frankens Saalestück verantwortlich: (von links) Landrat Thomas Bold, Armin Warmuth (Bürgermeister Hammelburg), Thorn Plöger (Rhön GmbH), Kay Blankenburg (Oberbürgermeister Bad Kissingen), Geerd Müller (Frankens Saalestück), Peter Hart (Bürgermeister Fuchsstadt), Patrizia Schießer (Bürgermeisterin Euerdorf), Thomas Hack (Bürgermeister Aura), Jürgen Karle (Wartmannsroth), Alfred Gündling (Bürgermeister Ramsthal) und Gotthard Schlereth (Bürgermeister Oberthulba). Es fehlen August Weingart (Bürgermeister Sulzthal) und Karlheinz Kickuth (Elfershausen), die zu dem Termin verhindert waren.

Bad Kissingen/Oberbach, den 04. Juli 2019

Seit zehn Jahren arbeiten sie als Frankens Saalestück erfolgreich zusammen. Sie haben Projekte, wie etwa die Regional-Vinothek in Bad Kissingen oder den Gastgeberkatalog „Freiraum“ als Vernetzung von Hotels und kulturellen Angeboten in der Region, auf den Weg gebracht. Und, sie gelten als Scharnier zwischen den Urlaubsregionen Rhön und Fränkisches Weinland. Doch nun wird es Zeit für eine Neuausrichtung. Frankens Saalestück soll nicht nur moderner, sondern auch ein Erlebnisraum für Touristen und Einheimische werden. In diesem Punkt sind sich alle Bürgermeister einig. „Wenn man etwas bewegen will, dann muss man was Professionelles machen. Gemeinsam. Es darf kein ‚Weiter so‘ geben“, fasste Peter Hart, das Ortsoberhaupt von Fuchsstadt beim Pressegespräch im Landratsamt Bad Kissingen zusammen. Zu diesem hatten Armin Warmuth, als Sprecher der Gesellschaft für kommunale Zusammenarbeit, und Landrat Thomas Bold eingeladen, um ein erstes Stimmungsbild zu vermitteln.

Am Abend zuvor hatte eine nichtöffentliche Zusammenkunft mit den Mandatsträgern der zehn Mitgliedskommunen von Frankens Saalestück - Aura a.d. Saale, Bad Kissingen, Elfershausen, Euerdorf, Fuchsstadt, Hammelburg, Oberthulba, Ramsthal, Sulzthal und Wartmannsroth – stattgefunden, bei der die Herausforderungen und Perspektiven der künftigen Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) vorgestellt wurden. Diese waren von der Firma Projekt M, ein Unternehmen, das sich auf die Beratung für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft spezialisiert hat, gemeinsam mit Vertretern der Kommunen in einem Workshop erarbeitet worden. Dabei ist auch das bestehende Konstrukt auf Herz und Nieren überprüft worden. „Wir stoßen an unsere Grenzen“, schätzt Armin Warmuth die aktuelle touristische Arbeit der Allianz ein. Vieles sei in den vergangenen Jahren ehrenamtlich gemacht worden, doch mit der Auflösung des Hammelburger Tourismusvereins beispielsweise falle dieses Engagement weg. „Das muss nun von uns aufgefangen werden, ist aber auch eine Chance“, fügte er hinzu. Die wollen die zehn Kommunen nun nutzen - als TAG Frankens Saalestück.

Welche Rechtsform diese haben wird, soll in den kommenden Wochen entschieden werden. „Es ist sowohl ein Verein als auch ein Zweckverband denkbar. Für beides lassen sich Vor- und Nachteile benennen“, sagte Armin Warmuth. Zudem werde ein Fachgremium vorgeschaltet, das bis zum Herbst ein touristisches Konzept für die TAG erarbeitet. „Denn wir Bürgermeister sind alles Laien und sollten dies den Fachleuten überlassen“, betonte das Hammelburger Ortsoberhaupt. In dieses Fachgremium wurden Thorn Plöger, als Geschäftsführer der Rhön GmbH, Sylvie Thormann, die Kurdirektorin Bad Kissingens, Verena Dotzel, die Leiterin der Tourist-Information Hammelburg, Susanne Müller von der Fränkisches Weinland Tourismus GmbH, und Geerd Müller, jetziger und zugleich einziger Mitarbeiter von Frankens Saalestück, berufen.

Die künftige TAG könnte nicht nur professioneller und moderner, sondern auch größer werden, verkündete Warmuth bei dem Treffen mit den Bürgermeistern. Hammelburgs Nachbarkommune Gräfendorf habe Interesse gezeigt, der Allianz beizutreten. „Der Ort passt von der regionalen Anbindung sehr gut zu uns, liegt aber in einem anderen Landkreis.“ Außerdem müsse noch geklärt werden, wie die finanzielle Beteiligung Gräfendorfs aussehe. Jedoch sei das alles lösbar.

Die Bürgermeister zeigten sich allesamt zufrieden mit dieser Entwicklung und sicherten Armin Warmuth ihre Unterstützung zu, in ihren Gemeinde- und Stadträten einen entsprechenden Beschluss zur Gründung einer Tag Fränkisches Saaletal zu fassen. „Ich bin hundertprozentig dafür“, sagte Bad Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg. Für ihn sei es selbstverständlich, größer zu denken, so wie das bereits länderübergreifend in der Rhön praktiziert werde. Kein Gast käme nach Bad Kissingen, um fünf Tage hintereinander eine Radtour um den Kurgarten zu unternehmen, wohl eher, um die schönen Orte ringsum zu sehen. „Wir tun das nicht nur für uns. Wir müssen die Zukunft der Region als Lebensraum sichern“, betonte Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth. Seine Euerdorfer Kollegin, Patrizia Schiesser, sagte, die Bürger vor Ort mitzunehmen, sei für sie das überzeugende Argument.

Auch von Landrat Thomas Bold gab es Zustimmung. „Das ist der richtige Weg!“ Deshalb werde der Landkreis die TAG Frankens Saalestück im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter begleiten und auch unterstützen. Zudem freue er sich, dass nun mit Einbindung der Rhön GmbH, die ja die übergeordnete Tourismusorganisation ist, eine Verbindung zu Allianz Kissinger Bogen und zu den Heilbädern der Region bestehe. „Ich bedanke mich, dabei zu sein“, sagte Thorn Plöger, Geschäftsführer der Rhön GmbH, und fügte an die Bürgermeister gewandt hinzu: „Wenn Sie sich so aufstellen, werden Sie zur Vorzeigedestination. Außerdem haben Sie in der Rhön ein Alleinstellungsmerkmal. Denn Wein und Brenner in der Dichte gibt es nirgendwo.“ Plöger sagte außerdem zu, die Bürgermeister zu unterstützen. „Wenn Sie möchten, kommen wir in Ihre Gremien und informieren mit Vorträgen.“