„Momente, die nicht wiederkehren“
Ziebarth
Falk Ziebarth (links) und sein Künstlerkollege Matthias Rug sind dabei, die Bilder der neuen Ausstellung im Bruder-Franz-Haus aufzuhängen. Foto von Kathrin Kupka-Hahn
Baum in Flammen 80X114 cm
„Baum in Flammen“ von Falk Ziebarth

Oberbach/Kreuzberg, den 09. Mai 2019

Der Bad Salzunger Falk Ziebarth lebt und arbeitet im hessischen Eiterfeld. Nun stellt er zum ersten Mal seine Kunstwerke im Bruder-Franz-Haus auf dem fränkischen Kreuzberg aus.

Falk Ziebarth freut sich. In seiner Hand hält er eine kleine Fernbedienung. Mit ihr steuert er das Licht im Bilderrahmen vor ihm. „Den habe ich selbst gebaut“, erklärt der Hobbykünstler und drückt auf die kleinen Tasten. Nur wenige Klicks genügen und schon ist die passende Lichteinstellung gefunden. Schließlich soll die „Frankonia“, die er auf der Würzburger Mainbrücke fotografiert hat, perfekt strahlen. Sie hängt seit wenigen Minuten an einer Wand im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg als Teil der neuen Sonderausstellung „Fotografie oder Malerei?“. Der Platz ist ideal. Das Foto wirkt. Insgesamt 21 Bilder hat der 61-Jährige Hobbyfotograf für die Ausstellung vorbereitet. Seit dem Vormittag hängt er diese zusammen mit seinem Künstlerkollegen und Helfer Matthias Rug auf. „Es ist das erste Mal, dass ich hier bin“, erzählt Ziebarth. Entsprechend gespannt ist er auf die Reaktionen der Besucher.

 

Erst vor etwa sechs, sieben Jahren hat der Pharmareferent seine künstlerische Ader entdeckt und ein Hobby daraus gemacht. Seither zieht er immer wieder mit seiner Kamera los und fotografiert – ohne Menschen abzubilden und hauptsächlich nachts. „Manchmal sitze ich vier bis fünf Stunden da und warte auf die Dunkelheit“, verrät er. Ausgerüstet mit Stirnlampe und Halogenleuchte verleiht er seinen Fotomotiven dann ganz besondere Lichteffekte. „Das Bild entsteht zuvor in meinem Kopf. Ich stelle mir vor: So könnte es werden. Das setze ich dann um“, schildert der Künstler seine Herangehensweise. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es entstehen außergewöhnliche Szenen, die wie gemalt erscheinen.

 

Den letzten Schliff verleiht der Hobbykünstler seinen Fotografien, die er auf große Alu-Dibond-Platten aufziehen lässt, auf ganz unterschiedliche Weise. Einige Bilder bearbeitet er am Computer nach. Dabei verändert er lediglich die Farben und/oder die Helligkeit. „Dann ziehe ich aber radikal am Regler“, gibt Ziebarth offen zu. Als weiteres Stilmittel nutzt er die Bilderrahmen. Manche seiner Fotografien bekommen ganz bewusst barocke Exemplare verpasst, die er meistens auf Flohmärkten kauft. „Ich möchte auf ganz unterschiedliche Weise die Blicke der Menschen einfangen“, sagt der Künstler. Andere Fotomotive, wie etwa die Golgota-Kreuze auf dem Kreuzberg, lässt er direkt auf die Aluminium-Platten drucken, um so metallische Effekte zu erzeugen. Schließlich greift Ziebarth auch zu farblosem Acryl und Pinsel, um seinen Bildern das gewisse Etwas zu verleihen. „Die Idee dazu entstand, als eines der Bilder nach einer Ausstellung einen Kratzer hatte“, erzählt er. Da musste er sich etwas einfallen lassen, um den kleinen Schaden zu kaschieren.

 

Nun, nachdem alle Bilder hängen, freut sich der Künstler schon auf die Eröffnung seiner Ausstellung, die bis zum 30. Juni zu sehen ist. Die Vernissage findet am 18. Mai um 14 Uhr im Bruder-Franz-Haus statt. „Ich stehe auch gerne für Künstlergespräche zur Verfügung“, fügt er hinzu.

 

 

 

Info:

Das Bruder-Franz-Haus ist von April bis Oktober täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, außer während der Mittagspause von 12 Uhr bis 13 Uhr.