Schiefster Turm der Welt bald auf der Hohen Geba?
Grafik Geba-Projekt
Schiefer Turm auf der Hohen Geba

Rhön, Januar 2014

Am 23. Januar wurde erstmals in großem Rahmen in Helmershausen das neue Projekt für die Hohe Geba (zweithöchster Berg im Thüringer Teil der Rhön) vorgestellt. Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen plant in der Gemeinde Rhönblick gemeinsam mit den Anrainer-Kommunen auf dem 751 Metern hohen Tafelberg einen mehr als 70 Meter hohen Aussichtsturm, auf dem man über die Hügel der Rhön blicken kann. Damit verbunden sind ein Besucherzentrum und weitere Erlebnisbereiche. Das Besondere daran: Der geplante Turm soll eine 23,5 Grad-Neigung erhalten und könnte somit der "schiefste Turm" der Welt werden.

Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte Peter Casper, Rhönforum-Vorstandsmitglied, die Vorgeschichte zur Entwicklung der aktuellen Tourismus-Großprojekte für die Thüringer Rhön, deren besonderer Leuchtturm das Geba-Projekt werden soll. Leitthema für alle Vorhaben ist die Thematik "Aktiverlebnis Grenzerfahrung". 

Zu den Vorhaben gehört zum Beispiel die Barrierefreiheit der neuen Ausstellung im Haus auf der Grenze / Point Alpha bei Geisa (das Projekt wurde schon begonnen), die Arche Rhönwald bei Kaltenwestheim oder ein Grenzmahnmal in Vacha. 

Seit gut drei Jahren gibt es einen vielfachen Austausch sowie Abstimmungen mit dem Fördermittelgeber für touristische Großprojekte - dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie - zur Entwicklung der Förderreife der elf Gesamtvorhaben in der Thüringer Rhön. Die Projekte wurden 2012/2013 durch die einzelnen Kommunen beantragt. 

Ausnahme ist das größte geplante Vorhaben. Für das Geba-Projekt soll der Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Zusammenarbeit mit den Anliegerkommunen Projektträger werden. Die aktuelle Kalkulation für das Gesamtprojekt beläuft sich auf rund 14 Millionen Euro. Dazu gehört die Erschließung des Gebaplateaus (u.a. auch eine Lösung des derzeitigen Abwasserproblems), das Außengelände, das unterirdische Besucherzentrum mit Ausstellungsbereichen auf unterschiedlichen Ebenen, die sogenannte bewegliche "Umlaufbahn" als Kletterattraktion und der geneigte Turm mit "Himmelskörper-Rutsche", Aussichtsplattform, Tagungsbereich, Gastronomie, etc. Ein "Lava"-Fahrstuhl soll auch die Barrierefreiheit gewährleisten.

Für die architektonische Entwicklung ist das Schmalkaldener Architektenbüro Bießmann+Büttner zuständig. Zur Entwicklung des Vorhabens wurde auch der Thüringer TÜV und das Statik-Büro Trabert aus Geisa einbezogen. Das touristische Betreiberkonzept wurde von der Fachhochschule Schmalkalden unter Federführung von Professor Friedrich Kugler entwickelt. Den Ausstellungsbereich mit verschiedenen Projektionen zum Beispiel zum Sternenhimmel oder Erlebbarkeit von Wetterphänomenen wie eine Tornadoentstehung entwickelte das Berliner Beratungs- und Kreativbüro Studio klv unter Leitung von Bernhard Kehrer, der u.a. als Redakteur für die Knoff-Hoff-Fernsehshow arbeitete. 

Viel diskutiert wurde der schiefe Turm nicht nur in Helmershausen. Mittlerweile gibt es ein deutschlandweites Echo. Selbst die Salzburger Nachrichten in Österreich berichteten über das Vorhaben.

Entscheidend für den besonderen Entwurf des Schmalkaldener Architektenbüros Bießmann+Büttner waren die Aura und der Charakter des Gebaberges sowie der Umgebung: die Aussicht, die Naturgewalten, die Erhabenheit oder der einzigartige Nachthimmel. Die Rhön gilt in Deutschland als einer der besten Orte für Sternenbeobachtung. Die Hohe Geba soll eine Kernzone des Sternenparks im Biosphärenreservat Rhön werden.